Wer sich entschließt, ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen, steht vor einer großen Chance, aber auch vor vielen Risiken. Letzteres darf nicht unterschätzt werden – weder vom potenziellen Nachfolger noch vom Übergeber.
Immer weniger Menschen sind bereit, ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen. Neben konjunkturellen und demografischen Gründen (s. Pressenotiz vom 6.2.2015), scheint die sinkende Anzahl potenzieller Nachfolger auch in den vielfältigen Herausforderungen im Übergabeprozess begründet zu sein. Der DIHK Unternehmensreport 2014 listet eine Reihe von Hemmnissen auf, mit denen besonders Nachfolger von Industrie-Unternehmen konfrontiert sind.
An erster Stelle sei das vor allem der hohe Kapitalbedarf. „Neu-Inhaber stehen oft zusätzlich vor umfassenden Modernisierungsinvestitionen“, heißt es in dem Report. Weiter heißt es, dass bürokratische Anforderungen wie etwa Umweltauflagen von Neu-Inhabern als Hemmnis gesehen würden. Notwendige, tiefgehende Branchenkenntnisse und ein gewisses technisches Know-how müsse der potenzielle Nachfolger mitbringen oder sich aneignen. „Auch die Komplexität der Bewertung erschwert den Verhandlungsprozess.“
In der Summe ergibt dies eine ganze Reihe von Aspekten, die potenzielle Übernahme-Kandidaten genau überlegen lassen, ob sie sich auf die Übernahme eines Industrie-Unternehmens einlassen wollen. Markus Pott, Unternehmensvermittler, appelliert daher an Senior-Unternehmer, im Übergabeprozess auch die Perspektive ihrer Nachfolger zu berücksichtigen. „Ohne Kompromiss- und Kooperationsbereitschaft geht es nicht. Beide Seiten sind gefragt!“